5. Präprothetische Behandlungsphase - Kapitelübersicht
5. Präprothetische Behandlungsphase
5.1.

Einschleifen der Zentrik und Exzentrik

5.2. Probepräparation und diagnostisches Wax-up
5. Präprothetische Behandlungsphase
Nach den ersten Behandlungsschritten erfolgte nun die präprothetische Behandlung der Patientin: Das Einschleifen der Zentrik und Exzentrik, die Probepräparation und das therapeutische Wax-up.
5.1. Einschleifen der Zentrik und Exzentrik

Wie in der klinischen Okklusionsanalyse schon festgestellt, zeigte gelenksbezügliche und habituelle Interkuspidation eine deutliche Diskrepanz (s. 2.17.1.), da vor allem die großen Compositfüllungen im Seitzahnbereich überwiegend zu hoch waren.

Die Untergesichtshöhe bei der Patientin war erhöht (Ricketts-Analyse: 55°, Norm 47°) und ein Absenken der habituellen vertikalen Dimension zur Herstellung eines Frontzahnkontaktes war daher vertretbar.

Das selektive Einschleifen zählt zu den schwierigsten Aufgaben der Zahnheilkunde und ist als substrahierender Vorgang irreversibel. Deswegen ist es nicht verantwortbar, ohne Probe im Artikulator sofort im Mund einzuschleifen.[7]

Deswegen wurden zunächst mit den zentrisch einartikulierten Modellen im Artikulator die Störkontakte schrittweise identifiziert und auf den Modellen eingeschliffen. Dabei wurde jeder Substanzabtrag und die genaue Position dokumentiert und eine Schleifliste angefertigt, bis die habituelle mit der gelenksbezüglichen Interkuspidation übereinstimmte.

Anschließend wurde das ganze in den Mund der Patientin übertragen, wobei nur an den Composit-Füllungen und nicht an der natürlichen Zahnhartsubstanz eingeschliffen werden mußte.


Abb. 66 Schleifliste Oberkiefer


Abb. 67 Schleifliste Unterkiefer

5.2. Probepräparation und diagnostisches Wax-up

Die einartikulierten Studienmodelle wurden gemäß dem vorläufigen Behandlungsplan probepräpariert und diagnostisch aufgewachst, wobei die aus der Computeranalyse (s. Abb. 28)geforderten exzentrischen Führungswinkel zur Herstellung einer sequentiellen Führung mit Front-Eckzahn-Dominanz als Richtlinie galten.

Dieses Ziel konnte mit der bisherigen Präparationsplanung erreicht werden (s. Abb. 66-72). Nach Fertigstellung wurden Putty Silikonschlüssel für die spätere Provisorienherstellung und Präparationskontrolle hergestellt.


Abb. 68 Wax-up, Ansicht von vorne



Abb. 69 Wax-up, Oberkiefer von okklusal


Abb. 70 Wax-up, Unterkiefer von okklusal


Abb. 71 Wax-up, Ansicht von rechts


Abb. 72 Wax-up, Ansicht von links


Abb. 73 Wax-up, Laterotrusion rechts


Abb. 74 Wax-up, Laterotrusion links