3. Endodontische Behandlung - Kapitelübersicht
3. Endodontische Behandlung
3.1.

Revision Zahn 14

3.2. Revision Zahn 23
3.3. Revision Zahn 24
3.4

Revision Zahn 26

3. Endodontische Behandlung
Aufgrund der Einzelbild-Diagnostik (s. 2.8.3.) zeigte sich, daß die Zähne 14,23,24 und 26 insuffizient endodontisch vorbehandelt waren. Diese Zähne mußten vor einer definitiven Versorgung revidiert werden.
3.1. Revision Zahn 14

Der Zahn 14 war vom Vorbehandler vor ca. 18 Monaten überfüllt und insuffizient endodontisch behandelt worden. Im Ausgangsbefund (s. Abb. 35) zeigte sich auch eine apikale Aufhellung als Hinweis auf ein chronisches Entzündungsgeschehen. Anamnestisch klagte die Patientin ein sporadisch bei Wetterumschwüngen auftretendes „ziehen“ in regio 14.

Nach der Präparation der Zugangskavität wurde zunächst das alte Wurzelfüllmaterial unter wiederholter Chloroformspülung mit Hedström-Feilen entfernt und die Arbeitslänge(AL) zunächst endometrisch bestimmt:

palatinaler Kanal: AL=20mm, Referenzpunkt (RP) bukkaler Höcker
bukkaler Kanal: AL=19mm, Referenzpunkt (RP) palatinaler Höcker

Anschließend erfolgte die röntgenologische Kontrolle (s. Abb. 36-37). Danach wurden beide Kanäle mit Nickel-Titaninstrumenten auf ISO 40 aufbereitet, und nach einem Point-Röntgen (s. Abb. 38-39) definitiv mit Guttapercha mittels lateraler Kondensationstechnik abgefüllt (s. Abb. 40) und provisorisch (KetacFil® [ESPE]) verschlossen. Ferner wurde die Patientin ausführlich über die Überfüllung aufgeklärt (s. nächstes Kapitel) und eine mögliche operative Entfernung des überfüllten Wurzelfüllmaterials diskutiert. Dies wurde aber zu diesem Zeitpunkt von der Patientin abgelehnt.


Abb. 35 Zahn 14, Ausgangsbefund


Abb. 36 Zahn 14, Arbeitslänge bukkal


Abb. 37 Zahn 14, Arbeitslänge palatinal


Abb. 38 Zahn 14, Pointröntgen bukkal


Abb. 39 Zahn 14, Pointröntgen palatinal


Abb. 40 Zahn 14, Schlußröntgen

3.2. Revision Zahn 23

Auch der Zahn 23 war unzureichend endodontisch vorbehandelt und wurde daher revidiert (s. Abb. 41). Nach der Trepanation des Zahnes wurde zunächst das alte Wurzelfüllmaterial entfernt (AL 24mm).

Eine weitere Aufbereitung des Kanals brachte zunächst keinen Gewinn an Arbeitslänge. Erst nach ca. einwöchiger Calasept-Einlage und mittels C+ Feilen und Glyde® [Dentsply] konnte die Verblockung schließlich beseitigt und der Kanal auf eine Arbeitslänge von 26mm (s. Abb. 42-43) aufbereitet und abgefüllt (s. Abb. 44) werden.


Abb. 41 Zahn 23, Ausgangsbefund


Abb. 42 Zahn 23, Längenmeßröntgen


Abb. 43 Zahn 23, Pointröntgen


Abb. 44 Zahn 23, Schlußröntgen

3.3. Revision Zahn 24

Der Zahn 24 war zu wenig weit aufbereitet und insuffizient gefüllt (s. Abb. 45) und wurde daher ebenfalls revidiert. Nach Trepanation und Entfernung der alten Guttapercha erfolgte nun die Arbeitslängenbestimmung (s. Abb. 46):

palatinaler Kanal: Arbeitslänge: 16mm Referenzpunkt: palatinale Wand
bukkaler Kanal: Arbeitslänge: 20mm Referenzpunkt: bukkaler Höcker

Dann wurden beide Kanäle auf ISO 40 aufbereitet, ein Pointröntgen (s. Abb. 47) angefertigt, schließlich die Kanäle defintiv abgefüllt (s. Abb. 48) und die Trepanationsöffnung provisorisch (KetacFil® [ESPE]) verschlossen.


Abb. 45 Zahn 24, Ausgangsbefund


Abb. 46 Zahn 24, Längenmeßröntgen


Abb. 47 Zahn 24, Pointröntgen


Abb. 48 Zahn 24, Schlußröntgen

3.4. Revision Zahn 26

Die Wurzelfüllung auf Zahn 26 wurde revidiert, da die alte Wurzelfüllung zu kurz und die Wurzelkanäle insgesamt zu wenig weit aufbereitet waren (s. Abb. 49). Nach Trepanation und Entfernung der Guttapercha mit Headströmfeilen und Chloroformspülung zeigte sich im distobukkalen Kanal eine Verblockung, die sich nach Kontrollröntgen als ein vom Vorbehandler abgebrochenes Aufbereitungsinstrument herausstellte (s. Abb. 50).

Das Instrument wurde im Kanal belassen, die Patientin umfassend, insbesondere über eine möglicherweise erforderliche Wurzelspitzenresektion bzw. apikale Kürettage, aufgeklärt. Schließlich konnte auch noch ein vom Vorbehandler übersehener zweiter mesio-bukkaler Kanal aufgefunden werden.

Dann erfolgte die Arbeitslängenbestimmung (s. Abb. 51-53) und das Pointröntgen (s. Abb. 54) nach Aufbereitung auf ISO 40:

mb1-Kanal: Arbeitslänge: 19,5mm Referenzpunkt: mb-Höcker
mb2-Kanal: Arbeitslänge: 18,5mm Referenzpunkt: db-Höcker
db-Kanal: Arbeitslänge: 16mm Referenzpunkt: bukkale Wand bei Querfissur
palatinaler Kanal: Arbeitslänge: 18mm Referenzpunkt: palatinale Wand


Abb. 49 Zahn 26, Ausgangsbefund


Abb. 50 Zahn 26, nach Guttaperchaentfernung


Abb. 51 Zahn 26, Längenmeßröntgen mb1


Abb. 52 Zahn 26, Längenmeßröntgen mb2


Abb. 53 Zahn 26, Längenmesßröntgen p-Kanal


Abb. 54 Zahn 26, Pointröntgen

Danach wurde der Zahn mittels lateraler Kondensationstechnik defintiv abgefüllt und ein Schlußröntgenbild (s. Abb. 55) aufgenommen. Der distobukkale Kanal wurde dabei bis zur Verblockung aufbereitet und abgefüllt. Abschließend die Zugangskavität provisorisch (KetacFil® [ESPE]) verschlossen.


Abb. 55 Zahn 26, Schlußröntgenbild